Anja Beecken erkennt in Ihrer Weise des Tuns Verwandtschaften zum Abstrakten Expressionismus in Amerika und zum Informel in Europa. Sie kreiert aus sich heraus eigene Welten.
Dabei inspiriert die Natur Anja Beecken genauso zu ihrer abstrahierenden Malerei wie die Architektur, deren Übergänge vom Innen zum Außenraum, die freien Bewegungen im Raum mit Übergängen in verschiedene Licht- und Raumatmosphären sie schon ein Leben lang beschäftigt. Sie malt und zeichnet ein Leben lang.
Als Architekturschaffende wie als Malerin interessiert Sie sich für das Erschaffen eigener individueller Welten, durch in sich abgeschlossene Farb- und Formgebung entwickelt Sie jede Aufgabe in großer Eigenständigkeit frei von Vorbildern.
Sie fühlt die Zusammenhänge die hinter den Dingen stehen, und erfasst dabei das Wesentliche. In Ihrem Gemalten entwickelt sie parallel zum Schaffen ihrer architektonischen Welten die archaische Kraft von Form und Farbe weiter. Durch Fragmentierung erscheinen die Bilder wie fantasievolle Welten, die Grundstrukturen von Materie im freien Raum abbilden. Übergänge von Aggregatzustände werden sichtbar. Diese Archaik berührt den Betrachter.
Fantasiegebilde werden ohne Vorbild und ohne Gedanken an reale Zusammenhänge von Ihr auf die Leinwand gebracht, nass in nass, von Bereich zu Bereich, spontan. Die Bezüge zu realen Zusammenhängen werden oft erst hinterher gefunden, manchmal schon während des Malens erschaffen. Generell werden keine Korrekturen vorgenommen, generell werden keine Konzepte für das Gesamtbild entwickelt, nicht vorher und nicht während des Malens, intuitiv und ohne Vorzeichnung erzeugen Linien, Farben und Formen im Verhältnis zueinander einen phantasievollen Raum. Es geht um die Unmittelbarkeit des Tun, den Malakt selbst.